Alpinkletterführer Berchtesgaden Ost
Kletterführer Berchtesgaden Ost – es geht auch mal ohne Watzmann.
Ein düsteres Sagengeflecht umgibt den Untersberg, in dem Kaiser Karl angeblich auf seine Auferstehung wartet. So lange müssen Sportkletterer, Genusskraxler, Bergsteiger, Klettersteiggeher, Höhlenforscher, Skifahrer und Naturfreunde zum Glück nicht warten, um Spaß zu haben, denn die Betätigungsmöglichkeiten an dem knapp 2000 Meter hohen Massiv sind riesengroß. Ebenfalls vielgerühmt sind die Klettereien am Hohen Göll, hauptsächlich wegen seiner gewaltigen Westwand, die schon seit fast 100 Jahren Ziel der Kletterer ist. Der exzellente Fels, die wilde Szenerie hoch über dem phantastischen Endstal und nicht zuletzt der kurze Zustieg machen die Göll-Westwand zum Topgebiet für Alpinkletterer. In den Plattenwänden des Hohen Brett sind vor allem in den letzten Jahren viele Sportkletterrouten der unteren und mittleren Grade eingerichtet worden. Die südseitige Ausrichtung, die zumeist gute Absicherung und das im Vergleich zur Göll-Westwand weniger steile Gelände machen die Wände am Hohen Brett zum beliebten Anlaufpunkt für Genusskletterer.
Gewicht | 0.550000 |
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Verlag | Panico Alpinverlag |
Lieferzeit | 1-3 Werktage innerhalb Deutschland |
Bibliographische Daten | 2. Auflage 2023, 360 Seiten, 48 Topokarten, 115 x 185 mm, Softcover, komplett 4 Farbig, PVC-Schutzhülle |
ISBN-13 | 978-3-95611-170-9 |
Leseprobe |
Georg Sojer
Richard Koller
Untersberg
Gurrwand
Berchtesgadener Hochthron S-Wand
Gamsalmkopf-Rauheck SO- & O-Wand
Mittagsscharte
Kleine Südwand
Blausandpfeiler/Hochthron Ostwand
Rosittenwand
Dopplerwand
Hoher Göll
Westwand
Dürreckberg – Nördl. Alpeltalkopf
Pflughörndl
Südliche Alpetalköpfe
Hoher Göll SW-Wand
Nordwand
Hohes Brett
Mitterkaser
Jagerkreuz
Südwestwand - Re. Pfeiler
Südwestwand - Li. Pfeiler & Plattenflucht
Südwand - Stahlhaus & Plattenrouten
Südwand - Brettriedel
Bluntautal - Grünwandkopf
Bluntautal - Schönbachkopf
Untersberg
Schimkepfeiler/Neuer Schimkepfeiler
Einheimische Kletterer eröffneten im Juli 2014 einen neuen Einstieg und Ausstieg zur Route „Schimkepfeiler“ am Berchtesgadener Hochthron/Untersberg.
Mit dem neuen Einstieg verkürzt sich der unangenehme 60 Meter langen Schrofenzustieg, welcher zum eigentlichen Einstieg des Schimkepfeilers führt um mehr als die Hälfte. Ebenso verhält es sich beim neuen Ausstieg: während der Originalausstieg in den letzten 100 Höhenmetern zum Gipfel unlohnendes Schrofengelände aufweist, führt der neue Ausstieg nun in drei eigenständigen Seillängen zum Gipfel. Die letzten beiden Seillängen verlaufen zwar ebenfalls über Schrofengelände, sind aber immer noch besser als der alte Ausstieg. Werden alle Seillängen einzeln geklettert (d.h. keine Seillängen zusammenhängt, was manchmal möglich wäre) ergibt sich damit eine Route mit 15 Seillängen.
Im Zuge der Eröffnung des neuen Schimkepfeilers wurden an der Originalroute 15 alte Haken entfernt (die meisten dieser Haken hätten nicht einmal einen Ministurz gehalten) und durch elf neue Klebehaken ersetzt. Trotzdem ist der Schimkepfeiler immer noch eine alpine Route, in der nach wie vor an einigen Stellen mobile Sicherungsmittel nötig sind. Wer es noch etwas anspruchsvoller mag, der sollte den direkten Riss in der siebten Seillänge klettern, dieser muss komplett selbst abgesichert werden.
Schwierigkeit: 6 (obligatorische, selbst abzusichernde Stelle in der 2. SL des neuen Einstiegs), sonst überwiegend zwischen 4 bis 5, Passagen 5+ und 6-
Material: 50 Meter Seil, 10 Express Schlingen, 3 - 4 Friends Gr. 1 ½ bis 3 ½
Zustieg: Am besten vom Scheibenkaser Richtung Klettersteig bis zum „Anseilbankerl“. Von hier nicht zum Einstieg des Klettersteiges hoch, sondern vom Bankerl waagrecht auf einem mittlerweile gut sichtbaren Wegspuren das Schotterfeld queren bis zum tiefsten Punkt der Wand und dann am Wandfuß entlang knappe fünf Minuten aufsteigen. Der Einstieg ist angeschrieben (der Einstieg zum „alten Schimkepfeiler“ befindet sich ca. 40 Meter weiter oben).
Anmerkung: Nach Regen mindestens drei trockene Tage abwarten. Der eine oder andere überflüssig erscheinende Haken in der letzten Seillänge des neuen Ausstieges dient der Orientierung.
Kletterzeit: 3 ½ bis 4 Stunden
Da immer wieder zu beobachten ist, dass Kletterer ihre großen Rucksäcke mitschleppen und dadurch entsprechend lange für die Route brauchen, empfehlen wir folgende Vorgangsweise:
Man nimmt sich zusätzlich zu dem ganzen „Klettergeraffel“ einen kleinen, leichten Rucksack mit und deponiert die großen Kletterrucksäcke zwischen Scheibenkaser und dem Beginn des Zustiegs zum Klettersteig. Gurt, Karabiner usw. legt man hier schon an und in den kleinen Rucksack packt die wichtigen Sachen wie Verbandszeug, Getränke, Müsliriegel, ggf. Regenschutz und Geld für das TAB (Tourenabschlussbier) am Stöhrhaus. Bei Abstieg durch das Mittagsloch kommt man direkt wieder zu den deponierten Rucksäcken.